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Dem Leiden ein Gesicht gegeben

Abb.: Ausschnitt aus dem Gemälde „Golgatha“ von Christoph Wetzel Foto: Thomas Schlechte

„Golgatha“ heißt ein Bild von Christoph Wetzel, welches noch bis zum 30. Oktober 2021 in der Busmannkapelle, im Herzen der Stadt Dresden, besichtigt werden kann. Eintritt kostenlos. Mein Eindruck: Das Gesicht des Gekreuzigten begegnet mir auf Augenhöhe. Wenn ich den Anblick aushalte, sehe ich in ihm die ungezählten Leidenden dieser Erde: die Kranken, die Fliehenden, die Gefolterten, die Missachteten, die Entrechteten, die Einsamen, die Gedemütigten… Wenn ich mich nicht abwende – wie könnte ich das? – werde ich gnadenlos konfrontiert mit den Fragen: Und wo bist Du? Wie lautet Deine Antwort? 


Christoph Wetzel hat das Bild sein „malerisches Vermächtnis“ genannt. Er hat es im Jahr 2020 gemalt und all die tiefen Nöte, die Sinnlosigkeiten  und Entgleisungen der menschlicher Zivilisation hinein gezeichnet. Als ich das Bild das erste Mal betrachtete, empfand ich eine radikale Wahrhaftigkeit: Ja, so ist es. Menschen leiden. Menschen schauen weg. Der Busmannkapelle als Erinnerungs-  und Gedenkort inmitten der großen Stadt kann meiner Auffassung nach nichts Besseres passieren als diese Bild. Danke Christoph Wetzel! 
Frank Richter, MdL 

dazu auch hier ein lesenswerter Beitrag auf katholisch.de

hier gehts zum Artikel in der SZ-online vom 03.11.2021