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Auszug aus dem Artikel in der Sächsischen Zeitung am 4./5.7.2020 von Thilo Alexe

Auf den ersten Blick passt das alles nicht so recht mit dem Kurs von Kretschmer zusammen. Gibt es in der CDU also eine Art Spaltung? Stehen Konservative ganz Konservativen gegenüber?

Anruf bei Frank Richter. Bis 2017 gehörte der katholische Theologe und langjährige Chef der Landeszentrale für politische Bildung der CDU an. Mittlerweile sitzt er als Parteiloser für die SPD im Landtag. Der frühere Bürgerrechtler spricht Klartext: „Das ist schwer zu übersehen“, antwortet Richter mit Blick auf die konkurrierenden Strömungen in der Sachsen-Union. „Die eindeutige Abgrenzung fällt einigen schwer“, sagt er zum Verhältnis der CDU zur AfD. In Meißen, wo Richter als Oberbürgermeister kandidierte, unterlag er im zweiten Durchgang knapp dem parteilosen Amtsinhaber, der von CDU und AfD unterstützt wurde. Richter, der 1989 der Bürgerrechtsbewegung in Dresden angehörte, ist es wichtig, dass seine Anerkennung für Kretschmers unmissverständliches Distanzieren von der AfD zitiert wird. Der Abgeordnete sagt aber auch: „Manchen scheint es politisch opportun, nach ganz rechts zu blinken.“

Dann fällt in dem Gespräch ein Schlüsselsatz. „Man sollte sich nicht vor dem Gedanken scheuen, dass viele ähnlich denken“, sagt Richter. Er zählt auf, was er damit meint: Kritik an einer „intensiven europäischen Integration“, an der Asylpolitik der Kanzlerin, an der Energie- und Verkehrswende. Folgt man dem, leidet die sächsische Union an einer Identitätskrise. In den frühen 1990er-Jahren trat sie zwar als Modernisierer auf. Der damalige Regierungschef Kurt Biedenkopf sprach von „Freiheit“. Das war neu, stand für Aufbruch und führte zum Aufbau moderner, zeitgemäßer Wirtschafts- und Verwaltungsstrukturen. Selbst die teils dramatisch hohe Arbeitslosigkeit schrieben die Wähler mehrheitlich nicht der Union zu.

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