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Mitglieder des Sächsischen Landtags ehren Alfred Roßner, den „Oskar Schindler des Vogtlandes“

PRESSEMITTEILUNG

Anlässlich des internationalen Gedenktages an die Opfer des Holocaust ehren die Landtagsabgeordneten Sören Voigt (CDU), Gerhard Liebscher (Grüne) und Frank Richter (SPD) den Falkensteiner Alfred Roßner. 

Stele für Alfred Roßner, den „Gerechten unter den Völkern“, auf dem Friedhof Falkenstein-Ellefeld;
am 26.1.2023 legte Frank Richter im Namen der SPD-Fraktion ein Rosen-Gesteck nieder.

dazu hier ein Beitrag in der Freien Presse online

Der als „Oskar Schindler des Vogtlands“ bekannt gewordene Unternehmer erhielt die von der Gedenkstätte Yad Vashem verliehene postume Ehrung „Gerechter unter den Völkern“. In den Jahren der Schreckensherrschaft der Nazis, die sich über weite Teile Europas erstreckte, hatte Alfred Roßner den selbstlosen Mut bewiesen, zahlreiche Juden vor der Deportation ins Konzentrationslager zu bewahren.

Seine Funktion als Inhaber von als „kriegswichtig“ eingestuften Schneiderwerkstätten, in denen Uniformen für die Wehrmacht angefertigt wurden, erlaubte ihm, jüdische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beschäftigen und ihnen das Leben zu retten. Nachdem die Gestapo von seinen Aktivitäten erfuhr, wurde er verhaftet. Er verstarb vor 80 Jahren im Dezember 1943 im Gefängnis der vom Deutschen Reich besetzten Stadt Sosnowiec.

Das öffentliche Gedenken, zu dem Interessierte herzlich eingeladen sind, findet statt am Donnerstag, 26. Januar 2023, 11 Uhr auf dem Friedhof Falkenstein-Ellefeld statt. Neben den Landtagsabgeordneten Liebscher und Richter wird daran auch der Leiter der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Dr. Pieper, teilnehmen. 

Sören Voigt (CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages):

„Das selbstlose Handeln Alfred Roßners, des ‚Oskar Schindler des Vogtlandes‘, darf niemals in Vergessenheit geraten! Die Erinnerung an ihn soll uns auch Mahnung sein. Die Mahnung, dass wir unsere Menschlichkeit und unser Mitgefühl erhalten. Nur gemeinsam haben wir die Chance, uns und den kommenden Generationen eine Gemeinschaft zu bieten, die es wert ist, als solche bezeichnet zu werden und auf die wir stolz sein können.“

Gerhard Liebscher (Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag)

„Der Textilkaufmann Alfred Roßner sah sich als Verantwortlicher der ihm zugewiesenen Firmen nicht nur für die damals als kriegswichtig eingestufte Produktion von Uniformen zuständig. Er sah auch die gesellschaftspolitischen Zustände seiner Zeit, realisierte das Unrecht und die Menschenverachtung des nationalsozialistischen Regimes und handelte. Für mich als ehemaligen Unternehmer ist er ein Beispiel und Vorbild dafür, dass die Akteure der Wirtschaft auch immer gesellschaftspolitische Zustände kritisch beurteilen und sich für Rechtsstaatlichkeit einsetzten müssen.“

Frank Richter (SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag):

„Im Talmud, dem berühmten Schriftwerk des Judentums, heißt es: ‚Wer auch nur ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt.‘ Alfred Roßner hat viele Menschenleben gerettet und sein eigenes verloren, weil er geholfen hat, wo er helfen konnte. Alfred Roßner hatte das, was auch heutzutage vielen fehlt: Mitgefühl, Mut und Menschlichkeit. Die Menschen in Falkenstein, im Vogtland, in Sachsen und überall, können dankbar sein, dass es ihn gab.“

Frank Richter, MdL

dazu hier eine Pressemitteilung Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft e.V.