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Terror gegen Christen in Pakistan

Foto privat

Frank Richter: 

Die aktuelle mediale Berichterstattung über den Terror aufgebrachter und aufgehetzter Menschen gegen Christen und Kirchen in Pakistan findet ihre grausame Bestätigung durch eine ganze Reihe von Video-, Foto- und Textnachrichten, die mir in Sachsen lebende Freunde und Asylbewerber zusenden.  

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Das Video (Aufnahme privat) können Sie hier anschauen:

Offenbar genügte wieder einmal die bloße Denunziation, pakistanische  Christen hätten den Koran beleidigt und sich damit der Blasphemie schuldig gemacht, Teile der mehrheitlich muslimischen Bevölkerung aufzuhetzen. Kirchen wurden in großer Zahl angezündet und zerstört. Wohnhäuser von Christen wurden angegriffen. Ungezählte – nicht nur in Faisalabad, sondern  auch in anderen Orten Pakistans – leben nun in Angst. Viele haben sich in die umliegende Landschaft, insbesondere in die Felder geflüchtet. 

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„Die Opfer der Jardanwala-Tragödie retteten ihr Leben, indem sie sich auf den Feldern versteckten und die Nacht unter freiem Himmel verbrachten. Möge Gott, der Allmächtige, der Unterstützer aller Menschen sein. – Jaranwala-Tragödie“ (Ein in Sachsen lebender Asylbewerber) 

Ich erinnere daran, dass Abschiebungen von asylsuchende Christen in Deutschland und insbesondere in Sachsen immer wieder damit begründet werden, in Pakistan herrsche keine „ausreichende Verfolgungsdichte“. Diese Formulierung geht völlig an der Alltagsrealität vorbei. Sie ist zynisch.

Mein Vertrauen in die sächsische Justiz ist schwer beschädigt, seitdem ich mehrerer solcher Urteile gelesen habe. 

Die Wirklichkeit ist eine andere: Auch wenn in Pakistan offiziell Religionsfreiheit herrscht, gehen radikalisierte Muslime immer wieder gegen Christen und gegen andere religiöse Minderheiten vor. Oftmals genügt die bloße Behauptung, der Prophet sei beleidigt worden, um eine Lynchjustiz-ähnliche Situation zu erzeugen. 

Zumeist geschieht dies unvorhersehbar und spontan. Die Folge: religiöse Minderheiten in Pakistan leben in einem permanenten Zustand der Angst. Wenn die öffentliche Sprache – insbesondere von Abschiebungs-Hardlinern in der AfD und der CDU – dazu neigt, nicht-ukrainische Asylbewerber pauschal als „Einwanderer in das deutsche Sozialsystem“ zu verunglimpfen, muss öffentlich widersprochen werden.