Zwischen Hoffnung und Verzweiflung

27. Mai 2021 12:00 Saal der Martin-Luther-Gemeinde - Martin-Luther-Platz 5, 01099 Dresden

Zwischen Hoffnung und Verzweiflung
Landrat Hänsel besteht auf Ausreise Faisal Jahangirs
Frank Richter: „Das ist keine humanitäre Lösung.“

Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie sind herzlich eingeladen zu einem Pressegespräch am
Donnerstag, 27. Mai 2021 um 12.00 Uhr.
Ort: Saal der Martin-Luther-Gemeinde – Martin-Luther-Platz 5, 01099 Dresden.

Informiert wird über die aktuelle Lebenssituation von Faisal Jahangir und seiner Ehegattin Carmen Bittner. Der wegen religiöser Verfolgung aus Pakistan geflohene Christ wurde während eines regulären Besuchstermins im Landratsamt Meißen verhaftet und nach Intervention des kath. Bischofs von Dresden, Heinrich Timmerevers, am 16.3.2021 aus dem Abschiebegefängnis entlassen. Vorübergehend hatte Faisal Jahangir die Hoffnung, nicht nach Pakistan zurückkehren zu müssen. Nun scheint es, als müsse er diese begraben.

Statements zum Sachverhalt werden abgegeben von:
Frank Richter, MdL (zu den Bescheiden der Behörden)
Dr. Frank, Leiter der Katholischen Büros Sachsen (zum Stand der Petition an den Ministerpräsidenten)
Axel Schmidt-Gödelitz, Leiter des Ost-West-Forums Gödelitz (zur politischen Bewertung)
Jean Lacroix, Oberst im Generalstab der Bundeswehr a.D. und Kenner der Verhältnisse in Pakistan (zur gesellschaftlichen Situation in Pakistan)
Vertreter der Kontaktgruppe Abschiebehaft Dresden (zur Situation im Abschiebegefängnis)

Zum Hintergrund:
Faisal Jahangir (41) ist von Kindesbeinen Christ. Sein Asylantrag wurde abgelehnt. Dennoch gelang es ihm mittels verschiedener Aufenthaltstitel im Land zu bleiben. Er ist mit einer Deutschen verheiratet, hat Arbeit gefunden und ist integriert. Nach dem Willen der Behörden muss er dennoch nach Pakistan ausreisen. Er soll auf der deutschen Botschaft ein Visum wegen Familienzusammenführung stellen, um nach Deutschland zurückkehren zu können.
Dass es in Pakistan immer wieder zur Verfolgung und Verurteilung von Nicht-Muslimen wegen vermeintlicher Blasphemie kommt, spielt in Gerichtsurteilen und Behördenentscheidungen keine Rolle. Faisal hat existentielle Angst vor einer Ausreise nach Pakistan. Seine Frau fürchtet, ihren Mann nie wieder zu sehen. Die beiden haben die Hoffnung auf ein gutes Ende nicht aufgegeben. Sie sind hin und wieder verzweifelt.

Frank Richter:
„Meine Mitarbeiter und ich, wir haben uns nach Kräften um eine humanitäre Lösung für Faisal und seine Frau bemüht. Keiner der von mir angeschriebenen Amtsträger konnte ein Problem darin erkennen, dass ein Ehemann auf unabsehbare Zeit von seiner Frau getrennt und ein als Kind getaufter Christ in ein Land zurückgeschickt werden soll, in dem die Verfolgung von Christen auf der Tagesordnung steht. Es geht nicht nur um Christen. Es geht um viele andere, die wegen ihres Glaubens oder ihrer politischen Einstellung verfolgt und aus Deutschland abgeschoben werden. Dabei geht unsere Humanität verloren.
Meine Frau, meine Freunde und ich, wir werden gemeinsam alles dafür tun, dass Faisal bleiben, weiterhin arbeiten und unsere Gesellschaft bereichern kann.“

Frank Richter, MdL