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Mwendwa Mwangangi – unser Praktikant stellt sich vor

Mwendwa Mwangangi zusammen mit Frank Richter am 25.9.23 in Meißen (Foto: Robert Matzke)

Mein Name ist Gelatius Mwendwa Mwangangi, und meine Lebensreise ist eine Verschmelzung deutscher Anfänge und einer kenianischen Odyssee. Geboren in Münster, Deutschland, im Jahr 1994, verbrachte ich meine prägenden Jahre in der malerischen Landschaft meines Geburtsorts. Allerdings trafen meine Eltern im Jahr 2000 eine bedeutsame Entscheidung, die den Verlauf meines Lebens tiefgreifend prägen sollte. Sie entschieden sich, unsere Familie nach Kenia umzusiedeln und damit ein transformative Kapitel zu beginnen.

Akademisch habe ich einen Weg im Bereich des Rechts eingeschlagen, der zwei Kontinente umspannt. Ich verfüge über ein Diplom in Recht von der Kenya School of Law, was ein Zeugnis meiner frühen Hingabe für dieses Fach ist. Um meine rechtlichen Ambitionen weiter zu verfolgen, habe ich einen Bachelor of Laws (LLB) von der Catholic University of Eastern Africa erworben. Derzeit hat mich mein akademischer Weg zu neuen Horizonten geführt, da ich einen Master-Abschluss in internationalem Menschenrechts- und humanitärem Recht an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder, Deutschland, verfolge.

Aktuell absolviere ich ein Praktikum bei Herrn Frank Richter (SPD), einem angesehenen Mitglied des Sächsischen Landtags. Diese Rolle bietet mir nicht nur unschätzbare Einblicke in die Funktionsweise der Regierung, sondern stärkt auch mein Engagement für die Rechte von Migranten, Flüchtlingen und Asylsuchenden.

Wenn Rechte theoretisch bleiben: Die Kluft zwischen den Menschenrechten und den Realitäten, denen Migranten, Flüchtlinge und Asylsuchende in Sachsen gegenüberstehen

Menschenrechte scheinen perfekt zu sein, ABER nur, wenn man sie aus dem Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte, der Europäischen Menschenrechtskonvention oder der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte usw. liest. In der Realität ist es anders und bedauerlich. Migranten und Asylsuchende im Bundesland Sachsen in Deutschland sehen sich absurd starren und unmenschlichen Richtlinien gegenüber.

Eine Situation, bei der ein pakistanischer Asylsuchender namens Faisal R. unter dem Vorwand eines Arzttermins in das Gesundheitsamt gelockt wurde, nur um dann festgenommen und abgeschoben zu werden, hat meine Aufmerksamkeit tief erschüttert und gefangen genommen. Es ist in der Tat tief ironisch, da Deutschland mit einem Fachkräftemangel konfrontiert ist und Einwanderer benötigt, um seine Wirtschaft zu unterstützen, aber dennoch Personen abschiebt, die integriert sind, sich anpassen, aktiv zur Arbeitskraft beitragen und versuchen, ein Leben im Land aufzubauen. Dies unterstreicht nicht nur die Notwendigkeit für kohärentere und mit den wirtschaftlichen Realitäten im Einklang stehende Einwanderungspolitiken, sondern verlässt auch den Schutz des Flüchtlingsabkommens, das seit seinem Inkrafttreten für Menschenrechte gekämpft hat. So hat Kenia erst im Jahr 2023 einen neuen Plan zur Registrierung und schnellen Integration von Flüchtlingen und Asylsuchenden gestartet!