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Aishat ist wieder in Deutschland – „So geht Weihnachten!“

Aishat am Flughafen, 23.12.2023 –  Foto: Andreas Herrmann

Die vor zweieinhalb Jahren aus Meißen in den frühen Morgenstunden  aus ihrer Wohnung abgeholte und nach Georgien abgeschobene Aishat Pareulidze ist seit heute wieder in Deutschland. Sie wurde von Bekannten und Unterstützern zu einem Besuch eingeladen und ist in den Morgenstunden auf dem Flughafen BER eingetroffen. Aishat wird begleitet von ihrer Mutter und ihrer Schwester Maka. Die drei haben nun Gelegenheit, ihre alte Heimat wiederzusehen und sich mit ihren Freunden zu treffen. Die beiden Mädchen freuen sich unter anderem darauf, die Schulkameradinnen von einst wiederzusehen. 

Bis heute morgen war nicht klar, ob die deutschen Behörden die Wiedereinreise-Sperre aufgelöst hatten und den dreien den Zutritt ermöglichen würden – den Zutritt in das Land, dessen sie unter brutalsten Umständen verwiesen worden waren. 

Frank Richter:

„Für mich ist das wie ein vorzeitiges Weihnachtsfest. Die Treue und Konsequenz der Meißnerinnen und Meißner, die nach dem Entsetzen über die Art und Weise der Abschiebung ununterbrochen Kontakt gehalten haben, ist heute morgen belohnt worden. Nun können wir gemeinsam feiern und uns darüber freuen, dass Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit nicht untergegangen sind.“

Zum Hintergrund: 

Seit März 2021 wurden in Meißen zusammen genommen ca. 7000 € für die Familie Pareulidze / Gaurgashvili gesammelt und nach Georgien überwiesen. Das Geld und viele Pakete waren das äußere Zeichen der Solidarität – vor allem mit den fünf Kindern, denen im Zuge der Abschiebung die Handys abgenommen wurden und abhanden kamen. Deren Verbleib ist bis heute ungeklärt. Mit den Mobiltelefonen verloren die Kinder auch alle Fotos und Kontaktdaten ihrer Freunde und Schulgefährten. Außerdem nahm ihnen die Polizei während der Abschiebung ihre Kindersparbüchsen ab, in denen sich nach Auskunft von Aishat mehrere hunderte Euro befunden hatten. Auch deren Verbleib ist ungeklärt. 

Aishat mit Präsidentin Salome Surabischwili (2.v.r.) – Foto privat 

Aishat, die schon in Meißen eine hervorragende Schülerin war, hat sich nach ihrer großen Traurigkeit über das Erlebte und anfänglichen Schwierigkeiten, inzwischen gut im georgischen Schulsystem behauptet. Das Foto zeigt sie bei einer Feierlichkeit in Gegenwart der georgischen Präsidentin Salome Surabischwili. Aishat spricht nach wie vor sehr gutes Deutsch und wird in den kommenden Tagen von ihren Erlebnissen berichten.